Der aus der Schweiz stammende Kardinal Kurt Koch ist derzeit das einzige Kurienmitglied aus dem deutschsprachigen Raum. Als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist er zuständig für sämtliche Bemühungen der katholischen Kirche, die dem Ziel einer Überwindung der christlichen Spaltungen untergeordnet sind. Neben dieser verantwortungsvollen Führungsposition gehört Kardinal Koch noch weiteren sieben Leitungsorganen („Dikasterien“) der vatikanischen Kirchenverwaltung als Mitglied an. Am 15. März 2020 wird der höchstrangige katholische Würdenträger des deutschsprachigen Raumes 70 Jahre alt.

Bemühungen zur Wiederherstellung der christlichen Einheit als Aufgabe
Dem ehemaligen Theologieprofessor der Universität Luzern und Bischof von Basel obliegen seit seiner Ernennung zum Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen am 1. Juli 2010 alle „Tätigkeiten und Unternehmungen“ von Seiten der katholischen Kirche, die der Beseitigung aller „Hindernisse, die sich der völligen kirchlichen Gemeinschaft entgegenstellen“, dienen (aus: Unitatis Redintegratio). Darunter ist vor allem der „Dialog“ mit den evangelischen Kirchen und den nichtunierten Ostkirchen zu verstehen. Kurienkardinal Koch sieht keine Alternative zu diesem Dialog und die damit verbundenen Bemühungen zur Wiederherstellung der Einheit der Christen, da sich ansonsten „der christliche Glauben selbst aufgeben würde“, wie er es zum Martinsfest 2018 in Eisenstadt formulierte.

Unterstützung des Klosterprojektes in St. Andrä am Zicksee
Das Projekt zur Gründung des ersten orthodoxen Kloster Österreichs mit Unterstützung der Diözese Eisenstadt und der Pfarre St. Andrä am Zicksee hat Kardinal Koch von Anfang an interessiert verfolgt und persönlich gefördert. So hat er anlässlich der Übergabe der Stiftungsurkunde am 11. November 2014 eine Grußbotschaft von Papst Franziskus übermittelt. Am 27. Februar 2018 überbrachte „Seine Eminenz“ zusätzlich noch eine private Spende des Papstes über EUR 100.000,- für den Bau dieses Klosters. Einen Tag später konnte er sich bei seinem ersten Besuch im Kloster von den guten Beziehungen zwischen der Mönchsgemeinschaft und der dortigen Bevölkerung selbst ein Bild machen. Kardinal Koch, der das Klosterprojekt von St. Andrä als „Meilenstein auf dem Weg zur Kircheneinheit“ bezeichnete, hat seine Teilnahme an der Grundsteinlegung am 27. Juni 2020 bereits in Aussicht gestellt.